Libellen

Insekten

Libellen in Lünen

Libellen sind auf Feuchtgebiete, Kleingewässer und naturnahe Fließgewässer angewiesen. Hier legen sie an Pflanzen ihre Eier ab. Die daraus schlüpfenden Larven leben im Wasser. Wenn sie sich voll entwickelt haben, verlassen sie diesen Lebensraum, entledigen sich ihrer Umhüllung, und es schlüpft eine neue Libelle. Sie ernährt sich von Insekten, die sie im Flug erbeutet. Da ihre Lebensräume immer weiter abnehmen, sind viele Arten in ihrem Bestand ernsthaft bedroht. Von den 66 Libellenarten, die in Nordrhein-Westfalen vorkommen, sind 43 in der sog. „Roten Liste“ der im Bestand gefährdeten Arten enthalten. Sie sind auf ganz bestimmte Lebensräume wie z.B. Moore angewiesen, deren Restvorkommen immer noch durch Abtorfen bzw. Trockenlegung gefährdet sind. Wir bemühen uns durch Sanierung bestehender bzw. Schaffung neuer Kleingewässer, die Lebensbedingungen für Libellen zu verbessern, damit sie auch künftig in unsrer Region Überlebenschancen haben. Wer einen Gartenteich ohne Fischbesatz hat, kann die bei uns häufigen Arten wie Große Pechlibelle, Hufeisenazurjungfer, Vierfleck oder die Blaugrüne Mosaikjungfer beobachten. Text: J. Heinrich

Frühe Adonislibelle (Pyrrhosoma nymphula)

Die Frühe Adonislibelle fliegt schon oft Ende April und eröffnet somit die Libellensaison. Sie zählt zur Familie der Schlanklibellen. Ihren Namen bekam sie nach der blutroten Farbe des Sommer- Adonisröschens.

Die Frühe Adonislibelle erreicht bei Spannweiten von 40-50 mm eine Körperlänge von 33- 36 mm.

Beide Geschlechter sind rot- schwarz gezeichnet. Sie besiedeln nährstoffreiche und verwachsene kleine Teiche und Weiher. Auch träge fließende Oberläufe von Bächen und Flüssen werden von der Frühen Adonislibelle gern bevölkert, vor allem in bewachsenen, strömungsarmen Buchten.

Foto und Text: J. Heinrich



Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens)


Zu den ersten im Frühjahr erscheinenden Libellen gehört auch die Gebänderte Prachtlibelle. Sie kommt überwiegend an Bächen und Flüssen vor. An der Lippe kann man sie sehr gut beobachten. Im Gegensatz zu den anderen Libellenarten hat sie einen schmetterlingsartigen Flug. Während sie früher an der Lippe nur stellenweise vorkam, ist sie wegen der verbesserten Wasserqualität heute am gesamten Fluss verbreitet. Im Gegensatz zu anderen Libellenarten besetzen die Männchen der Prachtlibellen Reviere, in denen sie andere Männchen attackieren und Weibchen anlocken. Zur Eiablage benutzt das Weibchen flutende Wasserpflanzen. Dabei taucht es manchmal vollständig unter, während es vom darüber fliegenden Männchen bewacht wird. Ähnlich wie Schmetterlinge müssen sich auch Libellen nach der Kühle der Nacht erst warmzittern, bevor sie bei einer Temperatur von 37 Grad flugbereit sind.

Foto1: J. Heinrich, Foto 2: M. Scholz, Text: J. Heinrich

Gemeine Keiljungfer (Gomphus vulgatissimus) 

Die Gemeine Keiljungfer war vor 25 Jahren an vielen Stellen in Deutschland vom Aussterben bedroht. In den letzten Jahren scheint sich die Art etwas erholt zu haben, was vor allem auf die verbesserte Wasserqualität der Flüsse, auch der Lippe, zurückzuführen ist.

Die Gemeine Keiljungfer war 2017 die Libelle des Jahres. 

Foto und Text: J. Heinrich

Plattbauch (Libellula depressa)

Der Plattbauch gehört zu den besten Fliegern unter den Libellen. Er besiedelt gern frisch angelegte Lehmtümpel. In den Nachkriegsjahren lebte diese Art besonders gern an wassergefüllten Bombentrichtern. So bekam der Plattbauch den Namen "Bombentrichterlibelle". Er kann auch regelmäßig an Gartenteichen beobachtet werden.
Foto und Text: J. Heinrich

Vierfleck (Libellula quadrimaculata)

Die 4 dunklen Flecken (pro Flügelpaar) waren für den Namen „Vierfleck“ ausschlaggebend. Der Vierfleck hat eine Flügelspannweite von etwa 65 bis 80 mm und eine Körperlänge ca. 40 bis 45 mm.
Die Färbung ist in der Jugend goldbraun, später matt dunkelbraun. An den Seiten des Hinterleibs befinden sich kleine gelbe Flecken. Der ganze Körper ist stark behaart. Bevorzugter Lebensraum: Vierflecke besiedeln meist sonnige, vegetationsreiche Teiche aber auch größere stehende Gewässer mit pflanzenreichen Ufern. Schnell fließende Gewässer hingegen werden gemieden. Fotos und Text: J. Heinrich

Große Königslibelle (Anax imperator)

Die große Königslibelle zählt zu den größten europäischen Edellibellen. Die Flügelspannweite beträgt ca. 11cm, die Körperlänge ca. 8-9cm. Libellen sind zwar völlig taub, doch aufgrund ihrer großen Komplexaugen erreichen sie eine Rundumsicht. Die Augen der Edellibellen bestehen aus bis zu 30.000!! Einzelaugen. Foto und Text: J. Heinrich

Heidelibellen (Sympetrum)


Die Gebänderte Heidelibelle (Sympetrum pedemontanum) erreicht eine Körperlänge von 28-35 mm, bei einer Flügelspannweite von 45-55 mm.
Beide Geschlechter haben komplett schwarze Beine, besitzen auffallende breite, braune Flügelbinden von in etwa der Mitte eines jeden Flügels bis kurz vor das Flügelmal, was die Art in Mitteleuropa unverwechselbar macht. Sie besiedelt vorwiegend vegetationsreiche, kleinere flache Stillgewässer, gelegentlich ist sie aber auch Flussauen anzutreffen.

Die Blutrote Heidelibelle (Sympetrum sanguineum) erreicht eine Spannweite von 46 mm bis 62 mm und eine Körperlänge bis zu 39 mm .Eines der wichtigsten Merkmale der Heilelibellen sind die Beine. Die Blutrote Heidelibelle hat vollkommen schwarze Beine im Gegensatz zu ihren Verwechslungsarten, der Großen und Gemeinen Heidelibelle, die dünne gelbe Längsstreifen an den Beinen haben. Die Blutrote Heidelibelle ist recht anspruchslos und besiedelt nahezu jedes stehende und langsam fließende Gewässer. Fotos und Text: J. Heinrich

Mond-Azurjungfer (Coenagrion lunulatum)

Die Mond-Azurjungfer erreicht eine maximale Körperlänge von 33 mm und Flügelspannweiten von 32 bis zu max. 44 mm. Die Männchen der Mond-Azurjungfer besitzen eine kräftig blaue Grundfärbung, oberhalb des zweiten Segments ist ein querliegender Halbmond mit seitlich kurzem Strich an beiden Seiten.

Bevorzugter Lebensraum:

Nährstoffarme Gewässer, gelegentlich auch flache, pflanzenreiche Weiher. Foto und Text: J. Heinrich

Blaugüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea)

Mit einer Flügelspannweite von 9 -11 cm und einer Länge von bis zu 8cm ist die Blaugrüne Mosaikjungfer unser größter heimischer Vertreter der Mosaikjungfern.

Die Männchen besitzen am Hinterleib ein schwarz, grün und blau geflecktes mosaikartiges Muster, die Weibchen hingegen sind am Abdomen nur schwarz und grün gefleckt,  weshalb sie häufiger für die Grüne Mosaikjungfer gehalten werden.

Die Blaugrüne Mosaikjungfer ist wenig anspruchsvoll, sie besiedelt langsam fließende und kleine, stehende Gewässer und ist häufig auch am Gartenteich zu finden. Foto und Text: J. Heinrich

Herbst Mosaikjungfer (Aeshna mixta)

Der deutsche Name „Herbst-Mosaikjungfer“ weist auf ihre relativ späte Hauptflugzeit im August und September hin.

Die Männchen der Herbst-Mosaikjungfer haben blaue Augen und einen schwarz-blau gefleckten Hinterleib. Die Weibchen besitzen braune Augen und einen schwarz-braun gefleckten Hinterleib. Die Herbst-Mosaikjungfern sind gegenüber der anderen Arten innerhalb der Gattung Mosaikjungfern etwas kleiner und erreichen bei einer Körperlänge von 64 mm, eine Flügelspannweite von ca. 80 mm.

Bevorzugter Lebensraum: Die Herbst-Mosaikjungfer besiedelt ein breites Spektrum an stehenden und langsam fließenden Gewässern. Wichtig sind große Verlandungszonen und Gehölze am Gewässerrand.           Foto und Text: J. Heinrich


Braune Mosaikjungfer (Aeshna grandis)

Die Braune Mosaikjungfer (Aeshna grandis) zählt mit einer Spannweite von 90 – 100 mm und einer Körperlänge von bis zu 80 mm zu den größten Arten der Mosaikjungfern.
Die Grundfarbe des Hinterleibs ist dunkelbraun, die Männchen haben außerdem seitlich am Hinterleib blaue Mosaikflecken, auch die Augen sind braun. Die Flügel sind braun / kupferfarben getönt, beim Männchen kräftiger als beim Weibchen. Die Braune Mosaikjungfer besiedelt vor allem größere stehende, aber auch langsam fließende Gewässer. Sie ist gegen leichte Bodenfröste immun, des weiteren ist sie ein dauerhafter Flieger in Höhen von 3 -8 Metern. Fotos und Text: J. Heinrich

Spitzenfleck (Libellula fulva)

Der Spitzenfleck ist eine wärmeliebende, mittelgroße Libellenart mit Körperlängen von 42-45 mm und Flügelspannweiten von 65 – 75 mm.

Typische Merkmale des männlichen Spitzenflecks sind der blau bereifte Hinterleib, am Ende in dunkel (bis schwarz) übergehend, eine sehr dunkle bis schwarze Stirn. 

An der Flügelbasis der Hinterflügel befindet sich ein größerer dunkler Fleck, auch Basalfleck genannt, wodurch sich der Spitzenfleck von seinen Verwechslungsartengut unterscheiden lässt.

Der Spitzenfleck lebt bevorzugt an stehenden und langsam fließenden sauberen Gewässern, mit größeren sonnenexponierten Schilfbeständen, die den Männchen als Ansitz dienen um Ausschau nach Weibchen zu halten und ihr Revier gegen konkurrierende Männchen zu verteidigen.

Foto und Text: J. Heinrich

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