Stellungnahme Klötersfeld


Lünen, den 17.08.2021


​Stellungnahme des Arbeitskreises Umwelt und Heimat zur öffentlichen Diskussion um die Umwandlung der Ackerfläche „Klötersfeld“ in ein Gewerbegebiet


 
Der Arbeitskreis für Umwelt und Heimat e.V. (AKUH) ist anerkannter Träger öffentlicher Belange in Lünen.

In dieser Eigenschaft wurde er nunmehr seit Jahrzehnten mit dem Thema Freiraumverbrauch in dieser Stadt beschäftigt. Auch die ca. 100.000 m² große Ackerfläche Klötersfeld wurde seitens der Stadtverwaltung immer wieder als Optionsfläche ins Spiel gebracht. Allerdings wird im eigenen Gewerbeentwicklungskonzept die Fläche für Gewerbe nur als bedingt geeignet erachtet.


Eine Stadt, die sich im Klimanotstand befindet, muss sofort aufhören, weiter in Grünflächen zu bauen, so die Sachverständigen des Klimarats. Sie fordern, dass die Städte:

1. jede weitere Versiegelung von Flächen stoppen müssen, alle Brachflächen und ehemaligen Industriestandorte für Bebauung nutzen sollen und ansonsten neue Wohnungen nur über Innenverdichtung schaffen sollten;

2. endlich damit beginnen müssen, im Inneren zusätzliche Grünflächen zu schaffen und konsequent Dächer und Wände zu begrünen. Dazu gehört das Konzept der "Schwammstadt" für den Hochwasserschutz.


Unabhängig von der Klimafrage sind wir gegen jede Verknappung von Ackerflächen. Auch wenn vielleicht im Moment nicht gerade umweltfreundlicher Mais im Klötersfeld angebaut wird – es muss auf jeden Fall die Möglichkeit erhalten bleiben, im Klötersfeld umweltverträgliche Produkte anzubauen.

Wenn wir einen ökologischen Umbau der Landwirtschaft erreichen wollen, ist die weitere Verknappung der Anbauflächen absolut kontraproduktiv.

Alternativ könnte das Klötersfeld auch aufgeforstet werden, denn in Lünen fehlen Waldflächen, die den Klimawandel mildern können.

Stattdessen steigen wegen der Verknappung der Flächen die Preise für neu zu erwerbende oder zu pachtende landwirtschaftliche Flächen exorbitant.


Der AKUH wendet sich auf Schärfste gegen den erneuten Versuch der HARPEN AG, die Verwaltung und die Politik der Stadt Lünen aus reinen Spekulationsgründen in die Versiegelung der Landschaft zu treiben. Die CDU und die SPD, aber auch die FDP müssen in der nächsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses Farbe bekennen.


Die Wirtschaftsförderung der Stadt Lünen, sofern sie sich nicht bloß mit sich selbst beschäftigt, hat große Dinge vor der Brust, wie die Gewerbe- und Industrieentwicklung in Lippholthausen oder die demnächst leerstehenden Industriehallen von Caterpillar – und sollte die Finger von der Zerstörung des Freiraumes in Lünen lassen.


Hans-Georg Hamelmann und Thomas Matthée für den AK Umwelt und Heimat

am 25.08.21 in den RuhrNachrichten

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