Offener Brief zum Thema „Gewerbeentwicklungskonzept“ der Stadt Lünen
Liebe Bürger/, insbesondere liebe Schüler/innen von Lünen,
die Welt beschäftigt sich unentwegt mit dem Klimawandel. Schüler demonstrieren weltweit jeden Freitag für Maßnahmen gegen die Erderwärmung. Und was macht unsere Mehrheit von SPD und CDU im Rat der Stadt Lünen, also jene Kommunalpolitiker die uns das TRIANEL-Kohlekraftwerk vor die Nase gesetzt haben:
Sie wollen am Donnerstag, dem 11. April in einer öffentlichen Ratssitzung ab 17 Uhr ein sogenanntes „Gewerbeentwicklungskonzept“ verabschieden. Hört sich vernünftig an, ist aber der dreiste Versuch, zugunsten von Spekulanten unsere letzten Natur-und Landschaftsschutzgebiete mit Beton zu versiegeln. Sie wollen, das ist leider kein Aprilscherz, unsere letzten Frischluftschneisen, Waldflächen, Landschaftsschutzgebiete und sogar das Naturschutzgebiet Welschenkamp plattmachen! Dieses weltfremde, entgegen aller Vernunft vorgetragene Konzept, ist im vorlaufenden Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt am 26.3.2019 von den Oppositionsfraktionen abgelehnt worden. Wir danken der GfL, den GRÜNEN und auch den PIRATEN/Freie Wähler für ihren Widerstand, den sie wahrscheinlich auch in der Ratssitzung zeigen werden.
In der Ratsvorlage wird behauptet, Lünen hätte einen großen Bedarf an Gewerbeflächen und müsse dringend in den Freiraum gehen. Alles was in Lünen noch nicht bebaut ist, wird zum Potential für Gewerbe-und Industrieansiedlung erklärt. Darf man dieser Stadt, die ohnehin schon die dreckigste Luft in Deutschland und die höchste Dichte an Betrieben für Recycling hat, dieses antun?
Wäre es nicht viel besser, dass nicht mehr genutzte STEAG 40 ha große Gelände schnellstmöglich mit aller Kraft für neue Gewerbeansiedlungen aufzubereiten? Es ist mehr als sträflich, unsere letzten Freiräume und Grünflächen zu vernichten.
Liebe Bürger/innen, liebe Schüler/innen, besucht am Donnerstag, dem 11. April 2019 das Rathaus und zeigt den Ratsfrauen und Ratsherren von SPD und CDU wo es langgeht. 17 Uhr ist außerhalb der Schulzeit.
Wir, die Bürgerinitiative „Stoppt den Landschaftsfraß“ haben zusammen mit dem Arbeitskreis “Umwelt und Heimat Lünen e.V.“ schon am 9.Februar 2003 in einem gewonnenen Bürgerentscheid den langfristigen Willen der Bevölkerung zum Freiraumschutz nachdrücklich bewiesen.. Es empfiehlt sich allen Beteiligten das eindeutige Ergebnis in Erinnerung zu rufen und sich nicht wie bei TRIANEL noch einmal gegen die Umwelt zu versündigen und gegen die Mehrheit der Bürger zu entscheiden!
Lünen, den 5. April 2019
Hans-Georg Hamelmann, Fritz Angerstein, Michael Krippes
für die Bürgerinitiative „Stoppt den Landschaftsfraß“, den Arbeitskreis für Umwelt und Heimat e.V.
www.stoppt-den-landschaftsfrass.de www.umweltundheimat.de
Leserbrief zum Thema Freiraumschutz in Lünen
Die Ratssitzung am 11.4.19 zum Thema „Gewerbeentwicklungskonzept“ war keine Sternstunde der Demokratie. Verwaltung und Politik verwirrt, ratlos und engstirnig... die anwesende Öffentlichkeit aufgeschlossen und nachhaltig denkend.
Auch wenn das Protokoll noch nicht vorliegt, eines ist mehr als deutlich geworden:
In Sachen Freiraumschutz, Klimaverbesserung und ein lebenswertes Lünen läuft nichts gegen den Willen von uns betroffenen Bewohnern dieser Stadt.
Lünen braucht ein fundiertes, zukunftsorientiertes und stimmiges Gewerbeentwicklungskonzept zum Erhalt und möglichst Erhöhung von Arbeitsplätzen. Das vorliegende Konzept jedoch wurde zu Recht abgelehnt, weil es voller Widersprüche, lückenhaft und unausgewogen ist. Wenn die Verwaltung im Auftrage des Rates an die Überarbeitung geht, müssen Landschaftsschutzgebiete, Wälder und Frischluftschneisen tabu für jegliche Bebauung sein.
Der kläglich gescheiterte Versuch, das Naturschutzgebiet „Welschenkamp“ in ein Gewerbe-und Industriegebiet umzuwandeln, zeigt: Stoppt-den-Landschaftsfraß!
Die Formel, um es zu wiederholen, „Neue Gewerbeflächen=Neue Arbeitsplätze“ stimmt schon lange nicht mehr. Neue Jobs im IT-Gewerbe und Dienstleistungen entstehen zumeist in Bürogebäuden und Einkaufszentren.
Einzig die viel gescholtene Forensik auf Victoria I/II würde originär ca. 140 Arbeitsplätze bringen, alle krisensicher im öffentlichen Dienst. Da geht vermutlich noch mehr.
Ich fordere: Hände weg von jeglichen Freiflächen in Lünen, Konzentration auf die Industriebrachen Victoria I/II und STEAG. Auch das Auffüllen und Verbessern bestehender Gewerbegebiete wird die Kraft der Wirtschaftsförderung mehr als binden.
Lünen, den 16. April 2019
Hans-Georg Hamelmann
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